Geschichte
Streifzug durch die Geschichte des Motorsportclubs Racing Fans Hasselt e.V. im ADAC
Bereits Anfang der 60er Jahre kamen junge Leute aus Hasselt und der näheren Umgebung zusammen, um gemeinsam nationale und internationale Motorsportveranstaltungen zu besuchen. Es dauerte aber doch bis zum 01. Oktober 1969, als 23 Motorsportfreunde die Racing Fans Hasselt gründeten.
Der Name des Vereins sollte die Begeisterung seiner Gründer für den Motorsport ausdrücken. Als Clubemblem wählten sie das vierblättrige Kleeblatt, damit dem Verein stets Glück und Erfolg beschieden sein sollte.
Schon bald wurden Bestrebungen wach, sich nicht mit der Zuschauerrolle zufrieden zu geben, sondern selbst aktiv Motorsport zu betreiben. Nach der Eintragung in das Vereinsregister (05. Januar 1973) erhielt der Verein am 05. April 1975 die Anerkennung als ADAC-Ortsclub. In den folgenden Jahren nahmen die Aktiven der Racing Fans Hasselt mit ständig steigendem Erfolg an vielen Orientierungsfahrten, Clubrallyes und Slalomveranstaltungen teil. Und auch bei der Hunsrück-Rallye und bei Rallyes im Ausland waren Teams aus Hasselt am Start.
Schnell konnten sich die Racing Fans in der Motorsportszene auch als Veranstalter einen guten Ruf erwerben. Die ab 1975 jährlich durchgeführte Herbstorientierungsfahrt mit bis zu 140 Teilnehmerfahrzeugen und der erstmals 1978 auf dem Gelände der Zuckerfabrik Pfeifer & Langen ausgetragene Zuckerhut-Slalom waren feste Größen in den Terminkalendern der Motorsportler aus ganz Nordrhein-Westfalen. Die Orientierungsfahrten wurden in den 80er Jahren, dem Zeitgeist folgend, von den Herbstrallyes abgelöst, bei denen die Entscheidung vorwiegend auf abgesperrten Strecken fiel. 1990 endete diese langjährige Veranstaltertradition, weil die Genehmigungsschwierigkeiten zunehmend größer und in der Folge die Starterzahlen unter die Wirtschaftlichkeitsgrenze gedrückt wurden.
Auch für den Zuckerhut-Slalom kam im Jahre 1994 nach der 17. Auflage das Aus. Die Firma Pfeifer & Langen stellte ihr Betriebsgelände nicht mehr zur Verfügung; ein geeignetes Ausweichgelände konnte im Kreis Kleve nicht gefunden werden.
Eine herausragende Stellung in der Veranstaltergeschichte des Vereins nimmt die 1. Internationale Rallye Rhein-Maas im Februar 1985 ein. Die Racing Fans beteiligten sich an dieser Veranstaltung mit einer 6 km langen Wertungsprüfung, die bei extremen Witterungsbedingungen komplett abgesperrt und überwacht werden musste. Wie bei allen Veranstaltungen fand der Verein auch bei dieser Aufgabe außerhalb der Vereinsfamilie viele freiwillige Helfer. Die Mühe wurde von den Teilnehmern der Rallye belohnt, denn sie wählten diese Wertungsprüfung zur besten Prüfung der Veranstaltung.
Der ursprüngliche Vereinszweck, der Besuch von bedeutenden Rennsportveranstaltungen, wurde ungeachtet aller Aktivitäten nicht aus den Augen verloren. So wurden zwischen 1977 und 1979 die Formel 1-Läufe in Anderstorp (Schweden), Paul Ricard (Frankreich) und Silverstone (England) besucht.
1982 bekam der Verein mit dem Motorradsport ein weiteres Standbein. Waren es zunächst Endurofahrer (Motorrad-Geländesportler) und Straßenfahrer, die den Verein u.a. bei Läufen zur Deutschen Meisterschaft vertraten, so rückte später der Motorrad-Trialsport in den Mittelpunkt des Interesses. Nachdem ein geeignetes Trainingsgelände gefunden war, konnte in dieser Sparte gezielt mit der Nachwuchsförderung auf einem vereinseigenen Motorrad begonnen werden.
Seit 1992 richtet der Verein Motorrad-Trialveranstaltungen (u.a. als Wertungsläufe zum ADAC Jugend-Trial-Pokal, zur ADAC Trial Trophy und zum Westdeutschen Trialpokal) aus, davon einige Läufe gemeinsam mit dem niederländischen Trialclub BTC Baarlo auf dessen Vereinsgelände bei Venlo. Herausragende Erfolge erzielten die Jugendlichen des Vereins in dieser Motorsportsparte bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Ein Beleg für die gute Jugendarbeit des Vereins war die Berufung von drei jugendlichen Trialfahrern in den Trainingskader des Deutschen Motorsport Bundes (DMSB). Besondere Beachtung verdient der Gewinn der Deutschen Vize-Jugendtrialmeisterschaft in 2001 durch ein Mitglied der Hasselter Jugendgruppe.
Dass die Nachwuchsarbeit eines Vereins für seine weitere Existenz von ausschlaggebender Bedeutung ist, haben die Racing Fans Hasselt schon vor vielen Jahren erkannt. Zeitgleich mit dem Einstieg des ADAC in den Jugend-Kart-Slalom wurde in Hasselt eine Kart-Jugendgruppe im Verein eingerichtet. Auf zwei vereinseigenen Trainingskarts werden die Kinder und Jugendlichen ab dem 8. Geburtstag in wöchentlichen Trainingssitzungen behutsam an den Motorsport herangeführt. Viele Erfolge im Jugend-Kart-Slalom-Pokalwettbewerb des ADAC bestätigen die gute Vorbereitung im Verein. Seit 1990 richtet der Verein im Rahmen des Pokalwettbewerbs jährlich einen Wertungslauf aus. Bis zu 120 Starter fanden schon den Weg an den Niederrhein.
Der ADAC betrachtet den Jugend-Kart-Slalom als wichtigen Beitrag zur Verkehrserziehung der Jugend. Diesem Ziel dient auch das vom Verein einmal jährlich an der Hauptschule in Bedburg-Hau ausgerichtete Fahrradturnier. Gerade im Kart-Bereich legt der Verein aber großen Wert darauf, dass sich die Eltern in die Arbeit mit ihren Kindern integrieren lassen und auch bereit sind, Betreuungsaufgaben zu übernehmen. Einige der Jugendlichen, die über viele Jahr mit großem Erfolg im Jugend-Kart-Slalom aktiv waren, vertraten später die Farben der Racing Fans Hasselt im Kartrennsport.
Anfang 1993 bildete sich im Verein eine Veteranenabteilung, in der sich schnell nahezu 30 Oldtimerfreaks zusammenfanden. Die Racing Fans Hasselt haben von 1994 bis 1998 unter der Bezeichnung „Klassik-Rallye“ Ausfahrten mit liebevoll restaurierten und mit viel Mühe gepflegten Motorrädern und Automobilen früherer Jahrzehnte durchgeführt. Beachtliche Erfolge erzielten Vereinsmitglieder bei Oldtimerveranstaltungen im In- und Ausland. Bedauerlicherweise gibt es in dieser Sparte zurzeit keine Aktivitäten, weil Personen fehlen, die die Initiative ergreifen.
Zu einem intakten Vereinsleben gehört auch die Geselligkeit. Neben vielen Sommerfesten, Fahrradtouren, Nikolausfeiern und Siegerehrungen ist die Gestaltung des Jahresabschlussfestes der Interessengemeinschaft Rhein-Maas-Pokal im Jahre 1979 herauszuheben. Über 300 Gäste waren in die Mehrzweckhalle nach Till gekommen.
Dass der Verein auch in das Dorfleben fest integriert ist, belegen beispielsweise die Mitwirkung beim Tulpensonntagszug mit Motivwagen und Fußgruppe, bei den Pfarrfesten sowie bei den Wettbewerben „Unser Dorf soll schöner werden“.